Dienstag, 14. Januar 2014

Junggesellenabschied

Der Junggesellenabschied soll dem Bräutigam noch einmal deutlich vor Augen führen, dass sein Single-Dasein zu Ende ist. In den meisten Beziehungen ist dieser Abschied jedoch schon schleichend vor sich gegangen, das bedeutet, aus dem ICH und DU ist im Laufe der Zeit bereits ein WIR geworden, dass mit der Trauung amtlich dokumentiert wird. Trotzdem ist es ein beliebter Hochzeitsbrauch, dem Bräutigam vor diesem Schritt noch einmal vor Augen zu führen, auf welche Amüsements er in Zukunft wohl verzichten muss. Dabei ist nicht wirklich wichtig, ob das, was für diesen Junggesellenabschied geplant wurde, zu den bevorzugten Freizeitbeschäftigungen des Bräutigams zählt.

Wer organisiert den Junggesellenabschied und was ist dabei zu beachten?

Es ist allgemein üblich, dass der Trauzeuge, den der Bräutigam sich ausgesucht hat, mit der Planung und Durchführung dieses besonderen Abends beauftragt wird. In der Regel handelt es sich dabei um ein Familienmitglied oder einen besonders engen Freund des Bräutigams. Damit sollte sichergestellt sein, dass er den Freundeskreis kennt. Selbstverständlich werden zu diesem Junggesellenabschied nur Männer eingeladen.

Zur Vorbereitung des Junggesellenabschiedes trifft man sich einige Wochen vorher. Schließlich soll dieser Abschiedsabend vom Junggesellendasein eine bleibende Erinnerung für den Bräutigam werden. Es ist also nicht damit getan, von Kneipe zu Kneipe zu ziehen und alkoholische Getränke in Massen zu sich zu nehmen. Der Ablauf des Junggesellenabschiedes muss detailliert besprochen und geplant werden. Dem Bräutigam sollten Aufgaben gestellt werden, die er nach und nach erfüllen muss. Welcher Art diese Aufgaben und Spiele sein sollen, sollte allerdings auch ein wenig auf die Persönlichkeit und den Charakter des Bräutigams abgestimmt werden. Ein wenig peinlich darf es ihm schon sein, was er zur Belustigung seiner Freunde tun soll, aber wirklich unangenehme Aufgaben und Spiele sollten unterlassen werden.

Ablauf und Aufgaben für den Junggesellenabschied

Je nachdem, wo der Bräutigam zu Hause ist, kann die Freundesgruppe ihn dort abholen oder es wird ein zentraler Treffpunkt vereinbart. Damit die Hemmschwelle des Bräutigams vor Beginn der ersten kleinen Spiele ein wenig gesenkt wird, lädt man ihn zunächst zu einem Bier in fröhlicher Runde ein. Hierbei darf die Auswahl der ersten Kneipe ruhig etwas ausgefallen sein, damit auch dem Bräutigam von vornherein klar ist, dass dies kein gewöhnliches Treffen sein soll.

Die Möglichkeiten der Spiele und Aufgaben, mit denen man den Bräutigam beschäftigen kann, sind zahlreich. Spaß sollte dabei immer im Vordergrund stehen und zwar Spaß für den Freundeskreis.

Ein sehr beliebtes Spiel ist das "Kussmundsammeln". Der Bräutigam erhält ein eigens für den Abend hergestelltes T-Shirt. Aufdrucke wie "Letzter Abend in Freiheit" oder "Morgen ist alles vorbei" sind dabei recht beliebt. Dann übergibt man dem Bräutigam ein paar Lippenstifte. Er muss nun Frauen dazu überreden, sich mit einem der Lippenstifte die Lippen zu schminken und ihm einen Kussmund auf sein T-Shirt zu drücken. Es ist selbstverständlich, dass die Freunde mit Fotoapparaten das Ganze festhalten, denn über solche Aktionen kann man auch lange nach der Hochzeit noch lachen.

Ebenfalls sehr beliebt sind musikalische Darbietungen. Besonders gut kommt dabei das alte Volkslied "Ein Vogel wollte Hochzeit machen" an. Die Freunde sollten eine ausreichende Anzahl von Blättern mit Text und Noten vorbereiten und dem Bräutigam dann die Aufgabe stellen, einen spontanen Chor in einer Kneipe oder draußen zusammenzustellen, der mit ihm gemeinsam wenigstens zwei oder drei Strophen dieses Liedes singt. Eine Videoaufzeichnung hält auch dieses Ereignis für die Nachwelt fest.

Wem das noch nicht genügt, der kann den Bräutigam auf "Souvenirjagd" schicken. Die Freunde sollten hierzu eine ausreichende Anzahl an Sicherheitsnadeln bereithalten. Der Bräutigam muss nun versuchen, Frauen oder Mädchen dazu zu überreden, ihm ein Souvenir zu schenken, das möglichst aus einem Kleidungsstück bestehen sollte. Die Freunde müssen eine solche Souvenirjagd natürlich entsprechend vorbereiten. In einem Textildiscount könnten sie zum Beispiel im Vorfeld preiswerte Dessous erwerben und an einige Frauen verteilen. Das Gesicht des Bräutigams, wenn ihm der erste BH oder Slip überreicht wird, gibt ein fabelhaftes Fotomotiv ab. Dies sind nur einige Anregungen, der Fantasie der Freunde sollten hier kaum Grenzen gesetzt werden. Allerdings darf der gute Geschmack natürlich nicht außer Acht gelassen werden. Alle Spiele und Aufgaben dürfen lustig und auch ein wenig peinlich, aber nicht geschmacklos sein.

Der Junggesellenabschied – eine wirklich schöne Erinnerung

Mit der Organisation des Junggesellenabschieds für den Bräutigam haben die Freunde auch gleichzeitig ein wirklich schönes und erinnerungsträchtiges Hochzeitsgeschenk. Aus den Fotos, die in vielen spaßigen Situationen entstanden sind, lässt sich leicht ein Fotobuch gestalten, dass mit passenden Kommentaren versehen werden kann. Auch eine CD mit einem Videofilm über diesen außergewöhnlichen Abend wird manches Treffen im Freundeskreis bereichern.

Fazit: Es ist ein schöner, alter Brauch, dem Bräutigam vor der Hochzeit einen besonderen Abend zu bereiten. Wenn dieser Junggesellenabschied gut organisiert und geplant ist, wird er zu einer bleibenden Erinnerung sein, die den schönsten Tag im Leben, die Hochzeit, bereichert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen